Sackgasse – wie lange noch?
Hier entsteht eine Baustraße. Sie soll den Verkehr mit schweren Fahrzeugen zur Baustelle der Kläranlagen-Erweiterung ermöglichen. Die Straße soll etwa eine Dreiviertelmillion kosten – wahrscheinlich mehr (die Kosten sind für die Planer nicht so wichtig – sie werden ja auf die Abwassergebühren umgeschlagen).
Die Straße sollte schon lange fertig sein. Ist sie aber nicht. Warum? Wir wissen es nicht. Man hört allerlei Gemunkel: Irgendeine Unstimmigkeit zwischen der Baufirma und der Stadtverwaltung. Oder es ist zu kalt. Nichts genaues weiß man nicht. Jedenfalls geht es nicht weiter.
Das stört aber eine Menge Menschen. Die sozialen Medien sind voller Beiträge darüber. Schließlich ist die Schwimmbadstraße die einzige Möglichkeit, den vermaledeiten Bahnübergang an der B44 zu umgehen. Nun gibt’s dort es regelmäßig Stau. Die Autos stehen in der Gerauer Straße bis zum Kreisel. Das schafft jede Menge Unmut.
Aus dem Unmut kommt der Ruf nach der „Südumgehung“
„Es wird Zeit, dass die Südumgehung kommt“ hört man jetzt oft. Diese Umgehung, die mitten durch das Trinkwasserfördergebiet Mörfeldens führen soll, für die über sieben Hektar Wald gerodet werden müssen, und für die eine bis zu sieben Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden muss, ist ein Umweltwahnsinn. Ein Unding in Zeiten, in denen die Notwendigkeit des Klimaschutzes so langsam erkannt wird. Das Planungsverfahren wurde jetzt – zumindest vorläufig – vom Land Hessen gestoppt. Es gibt aber einige, die an dem Vorhaben noch festhalten. Zu ihnen zählt, neben der guten alten SPD, auch der 1. Stadtrat Burkhard Ziegler. Und da regt sich ein klitzekleiner Verdacht: Wenn ich als 1. Stadtrat für die Südumgehung bin, und mir eine Dauer-Sperrung des Schwimmbadweges dermaßen in die Karten spielt – wie hoch ist dann meine Motivation, den Baustellen-Spuk vor der Kommunalwahl zu beenden? Hat da eben einer gesagt: „Nicht sehr hoch?“ Aber, aber……