Nach uns die Sintflut: Das Erbe der abgewählten FW/SPD/FDP-Koalition

Ein vorhersehbares Desaster

Als am 23.11.2022 an mehreren Stellen Wasserleitungsrohre im Stadtteil Walldorf brachen, Straßen unterspült wurden, und der Verkehr an einigen Stellen  zusammenbrach, gab es viele Wortmeldungen in den sozialen Netzwerken. Von „Bad Walldorf“ war die Rede, es wurde gefragt, ob ein neuer Blaumilchkanal (wer erinnert sich an die tolle Satire von Kishon?) gebaut würde, und festgestellt, dass sicher die Russen daran schuld sind. Andere meinten, es seien nicht die Russen gewesen, sondern die Ukrainer. Die haben sich darüber geärgert, dass Olaf Scholz trotz mehrerer Aufforderungen keine Atombomben auf Moskau schmeißen möchte. Deshalb haben sie als Warnung die deutsche Infrastruktur an einem Ort angegriffen, wo die Grünen an der Macht sind, aber nicht geschlossen hinter Annalena Baerbock stehen. Es können aber auch ugandische Separatisten, schiitische Anarchisten, bayerische Querdenker, oder Mörfelder Kerweborsch gewesen sein.

Rohre sind überaltert und neigen zu Brüchen

Nun aber Spaß beiseite – gehen wir zum Ernst über: Das Platzen der Wasserrohre war vorhersehbar. Sie bestehen noch aus Asbestzement, sind völlig überaltert und neigen schnell zu Brüchen. Die Fakten sind im Rathaus bekannt. Wir hatten schon im November 2020 im „blickpunkt“ darauf aufmerksam gemacht (siehe Artikel „Die Wasser-Uhr tickt“). Zur Ehrenrettung der neuen Koalition sei bemerkt, dass sie diese schlimme Lage von ihrer Vorgängerin

Direkter Link zum blickpunkt-Archiv: https://www.dkp-mw.de/public/blickpunkt/pdf/2020_11_599.pdf

geerbt hat, der FW/SPD/FDP-Koalition mit dem 1. Stadtrat Burkhard Ziegler. Diese hat es nicht vermocht (oder nicht gewollt), die Kostenexplosion bei der Erweiterung und Rekonstruktion der Kläranlage zu stoppen. Die geschätzen Kosten explodierten von 10 Millionen Euro auf nunmehr über 55 Millionen Euro. Die dringend notwendige Sanierung des Walldorfer Trinkwassernetzes mußte deshalb hinten anstehen. In der Leitung der Stadtwerke dreht sich seitdem ein hilfloses Personalkarussell. Die „Nach-uns-die Sintflut“–Koalition fiel bei der Kommunalwahl im März 2021 krachend auf die Nase. Die Folgen ihrer Vernachlässigungspolitik sehen wir jetzt, und die Einwohner müssen es ausbaden. Die politischen Nachfolger unter Bürgermeister Thomas Winkler (Grüne) und dem 1. Stadtrat Karsten Groß (CDU) bemühen sich sehr um Schadensbegrenzung. Ob sie Erfolg haben, wird davon abhängen, wieviel Nachdruck aus der Einwohnerschaft kommt.

Hier sind die bisher bekannten Fakten

Es gab am 23.11.2022  insgesamt 7 Rohrbrüche an Hauptwasserleitungen im Stadtteil Walldorf. Schon letzte Woche gab es 5 kleinere Rohrbrüche in Walldorf. Das sind die uns vorliegenden Informationen dazu:

Orte der Rohrbrüche am 23.11.2022

Die Rohrbrüche sind im Alpenring, Pfarrer-Papon-Straße (2 Stellen), Gaydoulstraße, Hoherodskopfweg, Mörfelder Straße, Werrastraße.

Auswirkungen + Abhilfe

Auf Grund der Rohrbrüche gab es am Mittwoch 23.11. in den betroffenen Bereichen mehrere Stunden keine Wasserversorgung. Im Laufe des Tages wurde die meisten Häuser der betroffenen Regionen mit Notversorgungen versehen und haben wieder Wasser. Ausnahme ist der Rohrbruch in der Mörfelder-Straße, der am späten Nachmittag passiert ist. Da soll aber heute wieder die Wasserversorgung hergestellt werden. Es wurde während des Ausfalles an den betroffenen Stellen Hydranten für die Versorgung der Leute aufgestellt. Genauso werden Wasch- und Duschmöglichkeiten in der Stadthalle und Sporthalle angeboten. Es gibt aber leider kein warmes Wasser, auf Grund der Energiesparmaßnahmen. 

Kettenreaktion

An allen betroffenen Stellen sind noch alte Asbestzementleitungen verlegt. Auf Grund der Alterung sind diese Leitungen instabil und extrem empfindlich für Druck- und Temperaturschwankungen. Sie reißen leicht, und meistens gleich über lange Strecken. Am 23.11.2022 um ca. 4:00 Uhr gab es den ersten Rohrbruch im Alpenring. Durch das Abstellen und Zuschalten der Wasserversorgung kam es zu größeren Druckschwankungen im Trinkwassernetz. Das hat dann zu weiteren Rohrbrüchen geführt. So gab es eine Kettenreaktion, durch die hauptsächlich der süd-westliche Bereich von Walldorf betroffen ist. Weitere Rohrbrüche wegen schwankender Druckbelastung auf Grund der Maßnahmen können nicht ausgeschlossen werden. 

Gegenmaßnahmen

Der Gesamtdruck im Trinkwassernetz in Walldorf wird generell um ein Bar reduziert. Die gebrochenen Rohrleitungen werden jeweils bis zum nächsten Schieberkreuz erneuert. Daher verzögern sich die anstehenden Sanierungen der Wasserleitung. Begründet wird dies mit begrenztem Personal der Straßenbaufirma, Eingriff in den Straßenverkehr in Walldorf, und den Finanzen der Stadtwerke. 

Verkehrslage

Die Baustellen sind so lange abgesperrt, bis die Maßnahmen abgeschlossen sind. Die Straßen sind zum Teil einseitig und manche ganz gesperrt. Der Kreisel am Ortseingang im Vitrollesring ist halbseitig massiv unterspült, so dass hier eine Straßensanierung notwendig ist. Er kann nur einseitig befahren werden. Der Verkehr wird hier bis auf weiteres über eine Ampel geregelt. Wir werden also noch einige Zeit mit eingeschränkter Wasserversorgung und mit Vekehrschaos leben müssen.