Hiroshima Nagasaki Gedenken

Am 6.8. und 8.8. jähren sich einmal mehr die Abwürfe der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Die DKP Mörfelden-Walldorf und die SDAJ hatten zu diesem Anlass am Freitag, den 7.8.2020 eine kleine Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz in Walldorf organisiert. Dem Aufruf waren trotz der Corona-Beschränkungen etwa 40 Teilnehmer gefolgt, darunter auch Vertreter der VVN-BdA und der Partei „Die Linke“. Für die DKP Mörfelden-Walldorf sprach Tim Beyermann:

»Unsere Kundgebung gegen Atomwaffen ist uns als DKP und SDAJ Mörfelden-Walldorf ein besonderes Anliegen. Uns ist es wichtig, neben den großen Demos ins Berlin, Frankfurt oder Köln auch hiergegen Militarisierung und die weiterhin riesigen Atomwaffenarsenale auf die Straße zu gehen. Am 6.8. und 9.8.1945 fielen zwei Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. In jeder der beiden Städte starben sofort 70.000 Menschen und etwa doppelt so viele bis zum Ende des Jahres. Die Amerikaner setzten dabei gleich beide ihrer neuartigen Waffen ein, sowohl die Bombe auf Hiroshima mit ihrem Urankern als auch die Bombe auf Nagasaki mit ihrem Plutoniumkern. Die Notwendigkeit des Abwurfes wurde damit begründet, man könne die Japaner nur durch den Abwurf der Bomben zur Kapitulation zwingen. Der Abwurf war innerhalb der US-Führung nicht unumstritten. Es wurde u.a. darauf hingewiesen, dass eine Demonstration der neuen Waffe über unbewohntem Gebiet den gleichen Zweck erfüllen könne. Außerdem hatte sich die Sowjetunion auf der Konferenz von Jalta verpflichtet, dem Krieg gegen Japan beizutreten und eröffnete am 8.August 1945 die groß angelegte Operation „Auguststurm“, um gemeinsam mit den USA und Großbritannien Japan in die Knie zu zwingen. Die „Falken“ in den USA setzten sich jedoch durch, nicht zuletzt deshalb, um auch der Sowjetunion ein „Signal“ absoluter militärischer Überlegenheit zu senden, mit dem der sich schon abzeichnende „Kalte Krieg“ eröffnet werden konnte. Dabei war den Japanern nach dem Abwurf der Bomben gar nicht klar, was sie da getroffen hatte. Das Konzept von radioaktiver Strahlung und deren Folgen war noch nicht bekannt. Ich selbst hatte die Chance, während meines Studiums in Osaka an einem Studienaufenthalt in Hiroshima teilzunehmen. Dort konnte ich mit Keiko Ogura sprechen, einer Hibakusha*. Sie berichtete uns von ihren Erlebnissen. Als 8-jähriges Mädchen bekam sie die Schrecken der Atombombe hautnah mit. Ihr wichtigstes Anliegen sei es, die folgenden Generationen darauf einzustimmen, an der Abschaffung der Atomwaffen weiterzuarbeiten. Sie wisse genau, dass die Überlebenden der Atombombe immer älter und immer weniger werden und es so an den kommenden Generationen sein wird, ihren Auftrag zu beenden. Laut einer von den Friedensnobelpreisträgern bei ICAN (The campaign for the abolishment of nuclear weapons) in Auftrag gegebenen Studie sind 70% der Menschen in Deutschland dafür, alle Atomwaffen aus Deutschland zu entfernen. 71% möchten dem Atomwaffensperrvertrag beitreten. Trotzdem lagern in Büchel in Rheinland-Pfalz weiterhin amerikanische Atomwaffen. Für diese möchte unsere „Verteidigungsministerin“ Annegret Kramp-Karrenbauer jetzt auch noch 45 F18 Kampfjets von Boeing kaufen. «Unsere Losung heißt deswegen. Deutschland raus aus der Nato. Alle Auslandseinsätze der Bundeswehr stoppen, Atomwaffen abschaffen..

* Japanisch: „von Explosion betroffene Person“.
So bezeichnet man in Japan die Opfer der Atombombenabwürfe und zunehmend auch die Opfer von Kernkraftunfällen

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