Die kammer doch net allaa losse!

Seit einiger Zeit drehen sich viele Gespräche um die Bürgermeisterwahl, die am 16. März 2025 stattfinden wird.  Vier Kandidaten standen schon seit einiger Zeit in den Startlöchern: Bürgermeister Thomas Winkler (Grüne) möchte unbedingt eine zweite Amtszeit wagen. Karsten Groß (CDU) segelte 2021 im Koalitions-Beiboot der Grünen an die Verwaltungsspitze. Erwartungsgemäß hat er kurz nach der Halbzeit die Taue gekappt und das ausgediente Zweckbündnis platzen lassen. Jetzt möchte er gerne selber die Schiffsbrücke entern. Nicht fehlen darf natürlich Burkhard Ziegler (Freie Wähler). Er hatte 2016 den Sturz von Stadtkämmerer Franz-Rudolf Urhahn eingefädelt und dann selbst diesen Posten übernommen. Gerade mal eine Wahlzeit später konnte er seinen eigenen Sturz nur durch vorzeitigen Rücktritt verhindern. Nun träumt er von der Rückkehr ins Rathaus. Einer fehlt noch zum Quartett  – ja horch, was kommt von draußen rein? Es ist Lennart Pfaff (SPD). Wer ist denn das?  „Der 38 Jahre alte Sport-Crack und Oberstudienrat will für die SPD im nächsten Jahr den ‚Rathaus-Thron‘ in der Doppelstadt zurückerobern“ , schrieb das Darmstädter ECHO am 26. April 2024. Der „Crack“ war bis zum 13. 09. 2024 noch Stadtverordneter in Rödermark. Die eigenen Reihen der Orts-SPD geben wohl personell nichts mehr her. Vielleicht hofft sie, mit dem „Import“ eines Kandidaten von anderswo einen alten Erfolg zu wiederholen. Mit Bernhard Brehl hatte das ja 1976 funktioniert. Aber ob das nochmal klappt?  Mer waaß es net. Viele Mörfelder und Walldorfer schauen jedenfalls kritisch auf diese Angebotspalette und fragen uns: „Und wo bleibt ihr? Die kammer doch net allaa losse!“

Das finden wir auch. Wir haben deshalb lange überlegt und uns entschieden, einen eigenen Kandidaten aufzustellen.

Wir hätten gerne eine Frau vorgeschlagen. Leider hatten alle in Frage kommenden Personen verständliche und ernst zu nehmende Einwände gegen ihre Aufstellung. Deshalb hat die DKP/Linke Liste jetzt beschlossen, ihren Vertreter im Magistrat,  Alfred J. Arndt, als Kandidat zur Bürgermeisterwahl 2025 aufzustellen und diesen Wahlvorschlag einzureichen.

Alfred J. Arndt war schon 2019 Bürgermeisterkandidat der DKP/Linke Liste. Er kennt die örtlichen Verhältnisse, ist stadtbekannt und sein politisches Denken hört nicht an der Gemarkungsgrenze auf. Er sieht die Stadt nicht als Konzernbetrieb, der die Einwohner als „Kunden“ betrachtet, die alle städtischen Leistungen extra bezahlen sollen, obwohl viele davon schon durch die Zahlung der Steuern abgegolten sein sollten.

Er steht für

– eine Verwaltung im Interesse der Einwohnerinnen und Einwohner

– Transparenz und „Einwohnernähe“ (Der Begriff „Bürgernähe“ ist irreführend, denn laut  Hessischer Gemeindeordnung sind nur solche Menschen „Bürger“, die das Wahlrecht  besitzen. Einwohner sind aber alle Menschen, die hier leben, auch Menschen unter 18  oder viele ausländische Arbeitnehmer und Steuerzahler).

– mehr Einwohnerbeteiligung vor Planungen und Entscheidungen

– mehr Geld für Städte und Gemeinden statt profitorientierter Wirtschaft

– bezahlbares Wohnen in städtischem Eigentum statt weiterem Ausverkauf der Stadt

– Sicherung der ärztlichen Versorgung in der Stadt und im Landkreis

– mehr Geld für die zivile Infrastruktur anstatt für die Militarisierung der Gesellschaft

– mehr Geld für Kitas und Schulen anstatt Milliarden für Rüstung und Krieg

– mehr Anerkennung und Unterstützung der Vereine

– mehr gesunder Wald statt mehr Beton