Der getroffene Hund bellt

Die SPD will es mal wieder nicht gewesen sein

Überrascht waren viele Mörfelder, als sie an verschiedenen Stellen im Seegewann große Transparente entdeckten. Sie rieben sich erstaunt die Augen: „DIE KLEINGÄRTEN ERHALTEN!“ ist da in Großbuchstaben zu lesen, und daneben „SEIT 70 JAHREN SETZEN WIR UNS FÜR SIE EIN“. Und wer hat’s aufgehängt?  Kein anderer als die SPD! Aber Moment mal: Die hatte doch selbst – gemeinsam mit ihren Koalitionspartnern Freie Wähler und FDP – am 23. April 2020 den Antrag gestellt, man möge eine Bebauung des Seegewanns vorbereiten. Und damit auch ja nichts schiefgeht, hatte der Stadtverordnetenvorsteher Werner Schmidt (SPD) dafür gesorgt, dass die entscheidende Sitzung nichtöffentlich als Telefonkonferenz durchgeführt wurde (Corona ist oft eine willkommene Ausrede). Hier der entscheidende Textabschnitt des Antrags:

Die komplette Vorlage, die mit der „komfortablen Mehrheit“ der Rathauskoalition beschlossen wurde, kann man im Rats- und Bürgerinformationssystem der Stadt nachlesen.

hier geht’s zum Dokument

Hier bellt also ein getroffener Hund. Aufgeschreckt von über 650 (trotz Corona) in kurzer Zeit gesammelten Unterschriften gegen die geplante Bebauung des Kleingartengeländes bekommt die SPD das, was der Volksmund „Muffensausen“ nennt. Schließlich ist am 14. März Kommunalwahl. Sie sieht ihre Felle wegschwimmen und will’s nun nachträglich nicht gewesen sein. Wer soll das glauben?  Dazu ein alter Mörfelder: „Das können die einem erzählen, der sich die Hosen mit der Beißzange anzieht.“ Wir meinen: Gut gesprochen.

Fauler Kompromiss und Salamitaktik

Wie man aus SPD-Kreisen hört, will man jetzt einen faulen Kompromiss ins Gespräch bringen: „Nur“ Bebauung des Ackerlandes im Osten, Erhaltung des Kleingartengeländes am Ortsrand. Das riecht sehr nach „Salamitaktik“: Was man als Ganzes nicht kriegen kann, versucht man, Stück für Stück zu kriegen. Man darf dem nicht auf den Leim gehen.

Es bleibt dabei: Nicht nur die Kleingärten müssen erhalten  werden, das gesamte Seeareal muss bleiben. Wir benötigen diese grüne Lunge für unsere Stadt. Gutes Klima beginnt am Ort.

Anmerkung: Wenn Sie sich für weitere Zusammenhänge interessieren: Hier ist hier der Link zur Fundstelle im Rats- und Bürgerinformationssystem:

Zur Sitzung im Rats- und Bürgerinformationssystem der Stadt Mörfelden-Walldorf