Neuer Bürgermeister: Eine Wahl-Nachlese
Grüne verlieren Bürgermeisterwahl
Im März war Bürgermeisterwahl. Fünf Kandidaten standen auf dem Stimmzettel. In die Stichwahl kamen Thomas Winkler (Grüne) mit knapp 36 % und Karsten Groß (CDU) mit knapp 31%. Nicht unerwartet setzte sich der CDU-Kandidat gegen den Amtsinhaber durch. Thomas Winkler hatte starken Gegenwind, der nicht überraschend kam. Schließlich hatten die Grünen nach der Kommunalwahl 2021 der CDU den „schwarzen Teppich“ ins Rathaus ausgerollt, anstatt – wie es die zahlreichen Protestwähler der SPD eigentlich erwartet hatten – eine Koalition mit der SPD einzugehen. Der vor sechs Jahren gescheiterte Bürgermeisterkandidat der CDU wurde damit zum Ersten Stadtrat. Karsten Groß hat diese „Dreingabe“ zur Koalitionsvereinbarung dankend angenommen und für seinen Bürgermeisterwahlkampf weidlich ausgenutzt. Die SPD glänzte durch Abwesenheit und gab ihren Stammwählern auch keine Wahlempfehlung. FW und FDP hatten die Wahl von Karsten Groß empfohlen. Dazu kursierte der Wahlaufruf eines Amtsleiters der Stadtverwaltung, der sich – wohl wegen interner Reibereien – einen neuen Chef wünscht und den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollte.
Erstmals „schwarzer“ Bürgermeister
Ab 20. Juli hat Mörfelden-Walldorf jetzt erstmals einen „schwarzen“ Bürgermeister. Eine Mehrheit im Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung hat er (noch) nicht. Interessant wird sein, wie weit sich die derzeitigen Stadtverordnetenfraktionen ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl mit dem zukünftigen Bürgermeister arrangieren. Jedenfalls ist ein großes „Stühlerücken“ zu erwarten, wenn,wie zu hören war, der CDU-Bürgermeister seinen Amtssitz ins Walldorfer Rathaus verlegen will. Im Mörfelder Rathaus sind Veränderungen zu erwarten, wenn die Amtsräume des grünen Bürgermeisters frei werden. Die CDU will ja schon länger das Umweltamt auflösen. Das Bürgerbüro war schon mehrmals geschlossen, womöglich steht es vor dem endgültigen Aus.Was aus der Stelle des Ersten Stadtrats wird, die mit dem Amtswechsel frei wird, ist offen. Hier ist Wachsamkeit angesagt.
DKP/LL beantragt kw-Vermerk
Damit nicht ein Jahr vor der Kommunalwahl die Stelle des Ersten Stadtrats im Hau-Ruck-Verfahren neu besetzt wird, hat die DKP/LL-Fraktion beantragt, die Stelle des hauptamtlichen Ersten Stadtrats mit einem kw-Vermerk zu versehen und nach dem Freiwerden im laufenden Jahr nicht wieder zu besetzen. In der Begründung heißt es: „Der hauptamtliche Erste Stadtrat ist ein Überbleibsel aus der Zeit der „Zwangsvereinigung“ der selbständigen Städte Mörfelden und Walldorf, die zur Folge hatte, dass einer von zwei SPD-Bürgermeistern „versorgt“ werden musste. Inzwischen ist die Stelle regelmäßig die „Dreingabe“ beim Zustandekommen neuer Koalitionen – vor allem nach Veränderung der politischen Mehrheitsverhältnisse bei Kommunalwahlen oder aus anderen Anlässen. Zwischenzeitlich hat das zu erheblichen Mehrbelastungen im Haushalt unserer Stadt geführt. Das muss nicht so bleiben.
Arbeit der DKP/Linke Liste wird fortgesetzt
Für die DKP Mörfelden-Walldorf macht die Bürgermeisterwahl in unserer Stadt deutlich, dass es höchste Zeit ist, den Blick auf die Kommunalwahl 2026 zu richten. Wir wollen, dass eine starke linke Fraktion im Parlament und außerparlamentarisch gemeinsam mit den Betroffenen die Interessen der „kleinen Leute“ zur Sprache bringen kann. Die DKP/Linke Liste nimmt den Auftrag ernst, die Arbeit der gesamten Verwaltung zu kontrollieren. Wir stellen oft lästige Fragen, damit man draußen sieht, was im Rathaus vorgeht. Und wir bringen Anträge ein, die nicht ohne Wirkung bleiben. Wir halten es für wichtig, dass die Wählergruppe DKP/Linke Liste (DKP/LL) ihre Arbeit fortsetzt und zur Gemeindewahl in Mörfelden-Walldorf im Frühjahr 2026 einen Wahlvorschlag einreicht. Damit es Karsten Groß und der CDU nicht zu wohl wird.
